Lucia´s Hütte im Wald

Als sich Holly nun neben ihn setzt und auch Emma in die Hütte geht, weil sie wohl ahnt, dass sie etwas besprechen wollen, was vielleicht nicht für ihre Ohren bestimmt ist, greift Vlad nach seiner Geldbörse und kramt kurz darin herum. Er findet das Foto seiner Frau und legt es vor Holly auf den Waldboden. "Sieh sie dir an." Vlad spricht das Mädchen leise an. "Was denkst du, wenn du sie siehst? Sie ist wunderschön und selbstsicher. Sehr stolz vielleicht?" fragt er das junge Wolfsmädchen nun. "Diese Frau wurde in Rumänien von 5 Männern misshandelt. Im Graben eines Maisfeldes schändeten sie sie und ließen sie schwerverletzt im Dreck liegen." Vlads Stimme wird immer leiser, während er erzählt und Holly wird vielleicht merken, dass es sich bei der Frau auf dem Foto um eine enge Familienangehörige handeln muss. "Auch heute noch hat sie darunter zu leiden. Sie schreckt in der Nacht oft hoch und kann kaum einen Tag ohne ihren Mann sein, weil sie das Gefühl hat, nur er könne sie vor allem Übel beschützen." Kurz legt Vlad nun eine Hand auf Hollys Schulter. "Doch das stimmt nicht. Sie ist selbst stark genug. Sie hat es nur vergessen. Sie ist ein Vampir, sie braucht vor Menschen keine Angst zu haben. Und eine junge Wölfin sollte das ebenfalls nicht." Vlad sieht dem Mädchen nun in die Augen und lächelt sie an. "Wenn du es nicht willst, brauchst du mir gar nichts zu erzählen, doch ich bin da, wenn du mich brauchst. Das sollst du wissen." verspricht er ihr nun.

Holly sieht Vlad nun zu, wie er etwas aus seiner Geldbörse herausholt. Anschließend betrachtet sie das Bild und hört dem Vampir zu. Sie nickt langsam auf seine Vorschläge, was sie über die Frau denken mag. Anschließend hört ihm das Mädchen weiter zu, betrachtet dabeiabwechselnd das Bild auf dem Waldboden und das Gesicht des Vampirs. Diesmal schreckt sie nickt zurück, als er sie an der Schulter berührt. "Ich... ich wusste ja gar nicht, was das zu bedeuten hat, also habe ich mit... unserer Mutter darüber gesprochen. Sie hat gesagt, ich solle nicht darüber sprechen und dass wir froh sein können, dass wir überhaupt bei ihnen bleiben dürfen. Emma war meistens im Wald, aber ich bin sehr oft im Haus geblieben, weil ich dachte, wir müssten us nur so gut wie möglich benehmen, damit sie uns doch gern haben.", erzählt das Mädchen nun leise. "Ich weiß sehr vieles nicht mehr, aber... an diese Nächte erinnere ich mich noch ganz genau...", fügt sie dann noch ein wenig leiser hinzu.

"Die Vampirin auf dem Foto ist Rosana Dracul. Meine Frau." erklärt Vlad Holly nun. "Du kannst dir sicherlich vorstellen, was ich mit diesen Männern getan habe. Ich habe vorher nie einen Menschen getötet und auch danach nicht mehr...doch diese Männer machten mich so rasend, dass ich sie zerriss." Als der Vampir bemerkt, dass Holly dieses Mal nicht vor seiner Berührung zurückschreckt, lässt er seine Hand auf der Schulter des Mädchens liegen, während er ihr zuhört. Die Stimme der jungen Wölfin wird immer leiser und Vlads Wut auf diese Menschen wird zunehmend stärker. Er legt die andere Hand nun auf Hollys Hand und das Mädchen wird bemerken, dass die Haut des Vampirs warm ist. "Emma weiß nicht, was dir passiert ist. Und Lucia?" Der Vampir sieht Holly an und ahnt bereits, dass sie ihrer Ersatzmutter nichts erzählt hat. Langsam schüttelt er den Kopf. "Ich verstehe nicht, wie jemand so etwas einem Menschen antun kann...aber dann auch noch einem Kind..." Die Augen des Vampirs funkeln wieder bedrohlich und kurz ist sogar ein leises Knurren zu hören. "Ich werde dafür sorgen, dass sie dir nie wieder begegnen." flüstert Vlad nun und legt ganz vorsichtig eine Hand um Hollys Schultern.

Holly nickt leicht, als Vlad ihr erklärt, dass die Frau auf dem Bild seine Frau ist. "Das habe ich mir schon gedacht.", murmelt sie leise als Antwort, ehe sie wieder zu Vlad sieht und ihm weiter zuhört. Kurz sieht sie auf ihre Hand hinunter, als der Vampir seine Hand darauflegt. Leicht irritiert ziehen sich ihre Augenbrauen zusammen. Wieso ist seine Hand warm? Doch bevor sie ihm diese Frage stellen kann, fragt er sie, ob Lucia davon weiß, was ihr passiert ist. "Nein... Sie... Sie ist oft so traurig und ich möchte nicht, dass sie noch trauriger wird.", antwortet sie schließlich und bemerkt auch das leise Knurren, kümmert sich aber nicht weiter darum, da dies doch ein Geräusch ist, welches ihr sehr vertraut ist. "Ja... ja, gut.", sagt sie nun leise auf das geflüsterte Versprechen des Vampirs. Holly lässt es nun auch geschehen, dass er seine Hand um ihre Schultern legt.

Holly bestätigt ihm nun, was er bereits ahnte. Lucia weiß nichts von Hollys Vergangenheit. Vlad streichelt sanft die Schulter des jungen Mädchens, während er beruhigend mit ihr spricht. "Dir wurde viel genommen. Du hast Angst vor Berührungen." Er rutscht nun ein wenig näher an die junge Wölfin, damit sie, wenn sie es möchte, ihren Kopf an seine Schulter legen kann. "Ich wünsche dir, dass du einen Mann kennenlernst, der dir diese Ängste nimmt. Denn von alleine werden sie nicht weggehen. Du musst dich körperlicher Nähe stellen, damit du sie genießen kannst." Vlad schließt nun kurz die Augen, da er das Gefühl hat, ihm wird ein Bild übermittelt. Von Sanguini. Er konzentriert sich nun auf das Bild, das sich in seinem Kopf langsam formt. Ein Ultraschallbild. Der Vampir sieht ein vollständig ausgebildetes Kind. Vlad lächelt nun, doch gleichzeitig wächst die Sorge in seinen Gedanken. "Meine Tochter bekommt ein Baby." verkündet er jetzt leise. "Aller Schutz gebührt ab jetzt ihr. Doch ich werde dich nicht vergessen." verspricht er Holly jetzt wieder. "Schreib mir die Adresse auf, wo ihr gewohnt habt mit euren Eltern. Ich werde mich darum kümmern."

Holly nickt nun leicht, als Vlad weiter mit ihr spricht. "Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass es irgendwann anders sein wird...", erwiedert Holly nun wieder einmal sehr ehrlich. Dann hat sie kurz das Gefühl, dass der Vampir abgelenkt ist, also wartet sie ab, bis er verkündet, dass seine Tochter ein Baby bekommt. "Das ist schön...", erwiedert das Mädchen leise, ehe sie langsam nickt. Ja, sie versteht, dass er sich nun um seine Tochter kümmern muss. Dann bietet er aber an, dass sie ihm die Adresse aufschreiben kann, wo sie früher gwohnt haben und wieder nickt Holly kurz. "Ja, das mache ich. Und danke...", bedankt sie sich auch noch kurz, ehe sie aufsteht und zur Hütte geht, wohl, um die Adresse aufzuschreiben. In diesem Moment kommt Ramón wieder heraus und geht direkt zu Vlad herüber. "Es wird nicht gerade einfach, die drei im Taxi zu transportieren.", stellt der Alpha nun fest.

"Es wird anders werden." Vlad spricht Holly nun leise an. "Schau doch, du lässt dich von mir auch berühren." Wieder streichelt er kurz die Schulter des Mädchens. Als sie nun meint, dass es schön wäre, dass Morgana ein Baby bekommt, lächelt Vlad ihr kurz aufmunternd zu. "Du bist noch jung. Dir steht alles offen." Holly bedankt sich nun auch bei ihm und geht dann in die Hütte. Sie wird wohl die Adresse ihrer Eltern für ihn aufschreiben. Als Vlad nun Ramón bemerkt, der direkt auf ihn zukommt, legt er sofort eine Hand auf die Schulter des Werwolfs. Er hat kaum gehört, was er zu ihm gesagt hat, so sehr ist er mit anderen Dingen beschäftigt. "Morgana ist schwanger. Es wird losgehen." erzählt er Ramón nun auch. "So sehr ich mich auch freue, es bleibt dieser trübselige Gedanke an den Krieg und daran, meine Frau fortzuschicken." Vlad sieht Ramón nun ernst an. "Und noch etwas: Ich habe mich selbst total schutzlos gemacht. Das wird mir jetzt erst bewusst. Sollte ich so schwer verletzt werden, dass ich mich nicht selbst heilen kann, brauche ich Blut. Vampirisches Blut. Meine Frau ist dann weit weg und meine Tochter ist sterblich. Sanguini will ich nicht an meiner Seite haben, weil wir sein Überleben sichern müssen. Für den...Ernstfall." Der Blick des Vampirs wird nun sehr nachdenklich. "Weißt du, wie Hollys und Emmas Eltern aussehen? Ich habe heute noch etwas zu erledigen. Wenn du willst, kannst du mich begleiten."

"Ja, schon... Aber das ist ja etwas anderes.", erwiedert Holly nun, als Vlad meint, sie würde sich von ihm ja auch berühren lassen. Schließlich geht sie aber in die Hütte, um nach einem Stift zu suchen. Derweil kommt Ramón bei Vlad an, welcher ihm sofort die Hand auf die Schulter legt und ihm sagt, dass Morgana schwanger ist. "Das ist ja toll!", erwiedert der Werwolf sofort und nickt anschließend langsam, als Vlad hinzufügt, dass es zwar schön sei, doch dass die Sorge und die Gedanken an den Krieg bleiben. "Ja, natürlich.", erwiedert er leise und hört dem Vampir dann weiter zu, da diesem ein wichtiger Einfall gekommen ist. "Das stimmt. Du hast Recht. Da müssen wir uns noch irgendetwas überlegen." Nun erkundigt sich Vlad plötzlich danach, ob er weiß, wie Holly´s und Emma´s Eltern aussehen würden, worauf Ramón leicht den Kopf schüttelt. "Nein... das weiß ich nicht. Ich habe sie nie gesehen. Warum fragst du?", erkundigt er sich dann.

"Etwas anderes?" murmelt Vlad leise und fragt sich dabei, ob Holly ihn nicht für einen Mann halten mag. Mit einem leisen Schmunzeln schaut er dem Mädchen nach, wie sie in die Hütte geht. Ramón freut sich nun sehr für ihn, dass Morgana schwanger ist und sieht aber auch direkt ein, dass diese Situation nicht nur Schönes verspricht. "Ich werde heute Nacht mit vielen Vampiren sprechen und ich weiß, wenn ich einen auswählen würde, würde er für mich in den Tod gehen. Doch das will ich natürlich nicht." erzählt der Vampir nun leise. Der Werwolf sagt ihm nun leider, er wüsste nicht, wie Hollys und Emmas Eltern aussehen würden und Vlad schaut einen Moment nachdenklich zu Boden. Doch dann fällt ihm etwas ein. "Aber du kannst bestimmt ihren Geruch zuordnen, oder? Sie werden den gleichen Geruch wie die Mädchen haben." Ramón will natürlich auch wissen, warum ihn das interessiert und Vlad legt seinem Freund einen Arm um die Schultern und dreht sich mit ihm von der Hütte weg. "Ihr Vater hat Holly etwas angetan, was ich nicht verzeihen kann und ich werde keine Gnade haben. Sie hat uns zwar gebeten, ihren Eltern nichts anzutun, aber dieses Versprechen werde ich brechen müssen, ansonsten kann ich nicht mehr ruhig schlafen." erzählt Vlad mit leiser Stimme.

Ramón hört Vlad nun wieder einmal schweigend zu und nickt langsam. "Das verstehe ich. Ich würde das auch nicht wollen.", erwiedert er dann. Wieder muss er daran denken, dass sie auch wegen Liwanu und Aiyana einiges zu besprechen haben werden- innerhalb des Rudels. "Ja, natürlich. Ich denke, am Geruch kann ich sie erkennen.", bestätigt er dann Vlad´s Vermutung. Als er dann seinen Arm um seine Schulter legt und sich mit ihm von der Hütte wegdreht, hört Ramón wieder zu und nickt schließlich langsam. "Hm... in Ordnung. Wenn es das ist, was ich vermute, dann haben sie es nicht anders verdient.", erwiedert der Alpha nun leise. "Wir werden, wenn wir die Versammlung haben, einiges zu besprechen haben- wegen Liwanu und seiner Frau. Wir werden beim Kämpfen taktisch anders vorgehen müssen als normalerweise. Und es ist wichtig, dass sie die beiden als Rudelmitglieder sehen...", spricht Ramón nun ein vollkommen anderes Thema an. "Ich denke, ich möchte auch noch ein Kind- wenn das alles vorbei ist, nach dem Krieg.", sagt er plötzlich. Er selbst weiß nicht ganz, woher dieser Gedanke plötzlich kommt, doch der Wunsch war ganz einfach da.