Evan´s Wohnhaus

Als Aiyana sie nun fragt, ob sie mit Kindern arbeiten würde, nickt Kaya lächelnd. "Ja, das tue ich tatsächlich." erwidert sie. "Ich arbeite in der Sozialstation in London und arbeite viel mit dem Jugendamt zusammen." Da sie sich nicht sicher ist, ob die Indianerin diese Begriffe überhaupt kennt, versucht sie es noch mit einer anderen Erklärung. "Ich helfe Kindern, die aus schlechten Familien kommen. Es gibt leider sehr viele in London." Liwanu stellt nun ebenfalls eine Frage an sie und Kaya nimmt bereits ihre Gabel in die Hand, während sie antwortet. "Ich komme aus Armenien." erzählt sie. "Also nur meine Eltern, ich bin in London geboren." Dann beginnt sie auch bereits zu essen und wirft einen neugierigen Blick auf das Indianerpaar, ob sie ihr Gericht wohl mögen würden.

Aiyana lächelt nun kurz, als Kaya ihr bestätigt, dass sie tatsächlich mit Kindern arbeitet. Sie erzählt, dass sie in der "Sozialstation" arbeitet und dort viel mit dem "Jugendamt" zusammenarbeitet, doch diese Begriffe sagen der Indianerin tatsächlich nichts, was Kaya auch gut an der leicht in Falten gezogenen Stirn der jungen Frau sehen wird. Kaya erklärt ihren Beruf nun auch etwas leichter, worauf Aiyana schließlich nickt. "Das ist nicht gut. Aber gut, dass sich hier jemand um diese Kinder kümmert.", erwiedert die Indianerin nun, die sich die Arbeit mit Kindern schöner vorgestellt hatte. Doch im Grunde ist es ja etwas sehr Gutes, was Kaya tut. Etwas nachdenklich betrachtet die Indianerin nun die junge Frau, die ihrem Mann gerade erzählt, dass sie aus Armenien stammt, zumindest ihre Eltern. Sie selbst ist aber in London geboren. "Oh...", erwiedert Liwanu darauf überrascht. Anscheinend findet er es genauso ungewöhnlich wie sein Sohn, dass jemand seine Kinder in einem anderen Land großzieht als dem, in dem sie selbst geboren sind. Chilaili nimmt nun ebenfalls ihre Gabel in die Hand und fängt hastig an zu essen. "Chiaili... langsam.", spricht Aiyana ihre Tochter darauf langsam an, die darauf tatsächlich etwas langsamer weiterisst. Evan und Etu fangen nun ebenfalls an zu essen. "Das ist gut, Kaya. Wirklich. ", lobt Evan darauf. Aiyana probiert schließlich auch etwas vorschtiger von dem neuen Gericht, nickt dann aber langsam, während Liwanu ebenfalls bereits dabei ist zu essen.

Kaya ist froh, dass sie die Begriffe sofort erklärt hat, denn tatsächlich hat die Indianerin sie nicht verstanden. Als sie einfache Wörter benutzt, versteht Aiyana sie auch und sagt ihr, dass es nicht gut wäre, es aber gut ist, dass sich jemand um diese Kinder kümmert. "Ja, meine Arbeit ist manchmal schwierig." erwidert Kaya. "Aber es freut mich, wenn ich Kindern helfen kann. Für viele von ihnen suchen wir neue Eltern. Ein neues Zuhause, wo sie glücklich aufwachsen können." Auch diese Vorgehensweise, neue Eltern zu suchen, wird für die Indianer sicherlich schwer zu verstehen sein. Liwanu ist nun, ebenso wie Etu vorher, sehr überrascht darüber, dass sie in einem anderen Land geboren ist als ihre Eltern. "Armenien ist ein recht armes Land. Ich wollte schon immer in eine Großstadt." erklärt Kaya deshalb. "Meine Eltern und meine Brüder leben heute noch dort." Chilaili beginnt nun auch sofort, recht hastig zu essen und Aiyana stoppt sie, was sogar funktioniert. "Sie isst wirklich gerne." stellt Kaya mit amüsiertem Grinsen fest. "Wie Evan." Ihr Freund lobt ihr Gericht nun auch und Aiyana und Liwanu essen schweigend, machen aber auch nicht den Eindruck, als würde es ihnen nicht schmecken. "Danke Evan." bedankt sich Kaya auch und beschließt, ersteinmal schweigend zu essen. Es gehört sich schließlich nicht, beim Essen tausend Fragen zu stellen. Und außerdem haben die Indianer sicherlich etwas sehr wichtiges zu tun, sonst wären sie wohl kaum Nachts hier angereist.

"Oh, das kann ich mir gut vorstellen.", erwiedert Aiyana, als Kaya sagt, dass ihre Arbeit manchmal schwierig ist. Als sie dann noch hinzufügt, dass sie für viele Kinder neue Eltern suchen, sieht die Indianerin verblüfft zu ihrem Mann herüber, der ebenfalls sehr irritiert aussieht. "Naja, wenn es ihnen in einer anderen Familie besser geht, ist es ja vielleicht besser.", erwiedert Liwanu schließlich. Anschließend hören die beiden Indianer Kaya zu, als sie erzäht, dass Armenien ein armes Land sei und sie schon immer in einer Großstadt leben wollte. "Ach so...", sagt Liwanu darauf. Nachdem Aiyana ihrer Tochter gesagt hat, dass sie langsamer essen soll, stellt Kaya fest, dass das Mädchen gerne essen würde, worauf Aiyana sofort nickt. "Ja, das hat sie von ihrem Vater.", erwiedert die Indianerin darauf. Dann sieht sie kurz zu Evan. "Wir verstehen ihn machmal nur sehr schlecht.", erklärt sie Kaya dann, bevor sie beginnen zu essen.

"Wir versuchen natürlich, alles zu tun, damit ein Kind in seiner Familie bleiben kann." erklärt Kaya nun. "Doch manchmal reicht das einfach nicht." Sie überlegt erst, ob sie den Indianern erzählen soll, welche Probleme es in manchen Familien gibt, doch sie entscheidet sich dagegen. Es wäre kein schönes Thema während des Essens und zudem scheinen sie mit solchen Problemen gar nichts zu tun zu haben und Kaya ist sich sicher, dass sie die beiden überfordern würde. Als Aiyana sagt, Chilaili hätte es von ihrem Vater, dass sie gerne essen würde, schaut Kaya grinsend zu Liwanu. "Das sieht man Ihnen gar nicht an. Evan ist auch sehr gerne und bei ihm sieht man es auch." stellt sie scherzend fest. Dann erklärt ihr die Indianerin, dass sie Evan nur sehr schlecht verstehen würden, worauf Kaya leise lachen muss. "Er kommt aus Schottland. Manchmal verstehe ich ihn auch nicht. Er redet so schnell."

Liwanu tauscht nun einen kurzen Blick mit seiner Frau, als Kaya erklärt, dass sie zwar alles versuchen, damit ein Kind in seiner Familie bleiben kann, es aber manchmal nicht reichen würde. Anschließend sieht er zurück zu Kaya und nickt kurz. "So etwas haben wir bei uns gar nicht. Natürlich gibt es manchmal Probleme, aber die können wir eigentlich immer lösen.", erzählt der Indianer dann. Nachdem Aiyana ihr gesagt hat, dass Chilaili es von ihrem Vater hätte, dass er gerne isst, stellt sie fest, dass man es ihm dies nicht ansehen würde, Evan dagegen schon. "Das liegt wahrscheinlich daran, was ich esse. Ich esse ja andauernd irgendwelche Süßigkeiten.", erwiedert Evan darauf. Als Kaya behauptet, er würde aus Schottland kommen, sieht er seine Freundin sehr überrascht an. "Ich komme aus Irland, Kaya. Nur weil dort viele Leute rote Haare haben, ist es nicht dasselbe.", beschwert er sich dann scherzhaft.

Als Liwanu ihr nun erklärt, bei ihnen Zuhause gäbe es niemals so starke Probleme, dass man ein Kind seiner Familie wegnehmen müsste, nickt Kaya lächelnd. "Das ist schön. Sie kennen sicherlich auch keine Drogen- oder Alkoholprobleme. Die meisten dieser Kinder kommen aus solchen Familien, in denen das ein Problem ist." erzählt sie noch etwas weiter von den Schattenseiten der Großstadt. "Gibt es bei Ihnen so etwas wie einen Häuptling?" erkundigt sie sich dann. "Entschuldigen Sie, vielleicht ist das nicht das richtige Wort." fügt sie sofort mit verlegenem Lächeln hinzu. Evan schaut sie nun sehr überrascht an, da sie behauptet hat, er käme aus Schottland. "Du meine Güte." fällt ihr dann ein. "Wie konnte das denn passieren?" Kaya legt ihrem Freund nun einen Arm um die Schultern. "Natürlich ist mein Freund Evan hier Ire. Und die meisten irischen Männer sehen aus wie er. Ein bisschen dick, ein rundes Gesicht und lockiges Haar." Sie lacht nun leise, streichelt einmal über Evans Haar und isst dann weiter.

Als Kaya vermutet, dass sie keine Drogen- oder Alkoholprobleme kennen würden und dass die meisten Kinder, denen sie hilft, aus Familien mit eben diesen Problemen kommen, nickt Liwanu kurz. "Das stimmt. So etwas ist bei uns nur sehr selten. Obwohl es bei uns im Dorf jemanden gibt, der recht viel trinkt, aber der hat keine Kinder.", erzählt der Indianer dann. Kaya fragt dann nach, ob es bei ihnen einen Häuptling geben würde, entschuldigt sich aber sofort da sie vermutlich das falsche Wort verwendet hat. "So verkehrt ist das Wort gar nicht. Und ja, so etwas haben wir.", antwortet er dann. Nachdem Kaya ihn aus Versehen als Schotten bezeichnet hat, legt sie ihren Arm um Evans Schultern und verbessert sich, dass er natürlich Ire ist und die meisten irischen Männer aussehen würden wie er. "So lockig sind die gar nicht.", erwiedert Evan darauf grinsend. "Außerdem, wenn man nach deiner Beschreibung geht, dann sehen die meisten irischen Frauen auch aus wie ich.", meint er dann noch, worauf Etu leise lacht. Er hat anscheinend keine Probleme damit, Evan zu verstehen.

Liwanu bestätigt ihr nun, dass sie tatsächlich einen Häuptling im Dorf hätten und nimmt ihr auch dieses Wort nicht übel. "Wie nennen Sie ihn und was ist seine Aufgabe?" erkundigt sie sich nun. Ihr Plan, beim Essen nicht zu viele Fragen stellen zu wollen, verabschiedet sich gerade wieder, da diese Indianer einfach zu interessant sind. Kaya isst aber trotzdem während des Gesprächs weiter, da das Essen wirklich sehr gut schmeckt. Und außerdem wird sie doch langsam wieder müde. "Was haben Sie in London zu tun? Etu sagt, Sie treffen einen Freund?" fragt sie nun weiter nach. Als Evan leugnet, dass seine Haare so lockig seien, grinst Kaya ihn wieder an und wuschelt durch sein Haar. "Manchmal sind sie das, Evan." Über Evans Scherz, die irischen Frauen träfen auch auf seine Beschreibung zu, muss Etu leise lachen und auch Kaya lacht. "Das ist nicht gerade ein Kompliment für die Frauen deiner Heimat, mein Freund." neckt sie ihn nun.

Als Kaya fragt, wie sie ihren Häuptling nennen und sie außerdem wissen will, was dessen Aufgabe ist, muss Liwanu kurz nachdenken. Denn all die Aufgaben ihres Stammesführers kann er ihr natürlich nicht nennen. Während der Indianer nachdenkt, sieht er kurz zu Aiyana herüber, die noch immer am Essen ist. Erst danach sieht er zurück zu Kaya. "Er ist unser Stammesführer. Natürlich hat er heutzutage nicht mehr die selben Aufgaben wie die, die er früher hatte, aber sie ähneln sich immer noch sehr. Wirklich wichtige Entscheidungen werden von ihm getroffen, deswegen wollte Aiyana auch nicht direkt im Dorf leben.", erzählt er der jungen Frau nun, die immer noch sehr neugierig ist und nun fragt, was sie in London zu tun haben. "Ja, genau. Er braucht Hilfe bei etwas.", ist Liwanu´s wenig aussagekräftige Antwort auf diese Frage. Kaya wuschelt Evan jetzt durch die Haare, nachdem er behauptet hat, seine Haare seien gar nicht so lockig und meint, manchmal sind sie sehrwohl lockig. Sowohl Etu, als auch Kaya müssen nun über Evans Behauptung, irische Frauen sähen auch wie er aus, lachen und Evan zuckt darauf leicht mit den Schultern. "Das vielleicht nicht, aber oft sehen sie wirklich so aus. Finjus zum Beispiel sieht genauso aus wie unsere Mutter.", behauptet Evan dann wieder etwas, was wohl keiner der Anwesenden so bestätigen kann. "Etu sieht auch aus wie seine Mutter. Aber das ist ja nicht zwingend verkehrt.", mischt sich nun auch Liwanu wieder in das Gespräch ein. Aiyana schüttelt über diese Aussage ihres Mannes nur leicht den Kopf während Etu sofort aufgehorcht hat.